Galerie

Portrait of Horst Lerche

Horst Lerche, geboren 1938 in Hamburg, war schon früh bewusst, dass ihn die Farb- und Raumlehre besonders faszinierte. Nach dem Studium an der renommierten Düsseldorfer Kunstakademie, begann er erst Landschaften auf Leinwänden zu malen, oft durch schlichte Formzeichen angegeben. Schon dort hatten die Farben keine naturtreue und standen oft in einem anderen Verhältnis - nämlich in verhaltener Raumwahrnehmung. Er schaffte es schon früh alleine durch Kontraste und Farbgebungen Räume und Tiefe zu kreieren.

In den späten 60er Jahren malte er oft Gärten oder auch andere Landschaften aus der Vogelperspektive. Heutzutage könnte man das mit dem Blick einer recht hoch schwebenden Drohne vergleichen. (Siehe Bild unten - Rotbuntes Feld) Dadurch kamen oft abstrakte Bilder zustande, die bei genauem Hingucken aber schlüssig waren und in sich eine Tiefe aufwiesen. Grundsätzlich hat sich Lerche immer mit der Frage beschäftigt, wie sich der reale Raum im Gegensatz zu dem Raum in der Malerei verhält. Ab den 70er Jahren überwand die Kunst - besonders in Amerika - die traditionelle Bindung zur Leinwand und auch Lerche begann nun das "Problem" des Bildraumes auf dem Material Holz zu untersuchen. Seitdem war er mit seiner methodischen Klarheit nur vergleichbar mit Gerhard Richter. Nun sprachen plötzlich nicht nur Farbe und Perspektive für sich, sondern auch das dreidimensionale Material. Darüber hinaus bot Holz für Horst die beste Oberflächenstruktur. Er fing an, sich die grundlegenden Gesetze und Erfahrungen des Bauens zu eigen zu machen, in dieser Hinsicht kann man ihn in die Tradition des Bauhauses stellen. Er fing an, sich mit Statik, Dynamik und Gleichgewicht auseinanderzusetzen, sprich er malte die Bilder nicht nur, er baute sie auch.

In dieser Periode kamen auch viele Aufträge für "Konstruktionen des Raums" aus der näheren Umgebung. Dabei beschäftigte er sich immer mit der Frage, wie ein Raum eine bestimmte Stimmung erreichen konnte und nutzte dabei Matcrial, Farbe, Statik und Dynamik. Horst lebte und arbeitete seit den 1970er Jahren in Jüchen (Rheinland) und war regelmäßig im Frühjahr und Herbst für einen Arbeitsaufenthalt in seinem Haus in Nordgriechenland. Er erlitt im Jahr 2012 einen Schlaganfall und starb 2017 im Alter von 78 Jahren.

HL Red Artwork